(win) Die lange Liste aller Spieler, die jemals für den RSC Pillnach aufgelaufen sind, ist nun um zwei Namen länger. Zwei Namen, die die Eishockey-Fans nicht nur in der Gäubodenstadt aufhorchen lassen: Bob und Robin Laycock. Die beiden ehemaligen Helden des Straubinger Eishockeys bestritten in ihrer Heimatstadt Calgary ein Spiel im Dress des RSC und erzielten dabei je ein Tor und gaben einen Assist. Gegner war das Lehrerteam der John Ware High School, der Schule an der Robin als Rektor tätig ist. Wie ernst die Kanadier ihren Gegner nahmen, bezeugt die Tatsache, dass sich die Lehrer mit mehreren Universitätsspielern verstärkt hatten – auch die Laycocks standen einst für dieses Universitätsteam auf dem Eis. Mit 9:5 gewannen die Ahornblätter in der Ed Wahlen Arena, doch das war am Ende für die Eisbären nur Nebensache.
Vier Laycocks im Team
Schon einen Tag vorher gab es auf dem Eis das Wiedersehen mit den in Straubing immer noch bewunderten Kufencracks. In der Crowchild Arena trat der RSC Pillnach, verstärkt von Gästetorhüter Raphael Heitzer, gegen das Team Laycocks an. Dieses bestand fast nur als Ex-Profis, so stand zum Beispiel im Tor der Gastgeber deren ehemalige Nationaltorhüterin Redden. Der aus seiner Deggendorfer Zeit bestens bekannte Frank Raddatz war ein weiterer Ex-Profi, den die Pillnacher kannten. Doch am meisten freuten sich die RSC-ler gegen alle vier Laycock-Brüder (Robin, Bob, Rick und Ron) zu spielen. Das Scoring-Board war auch in der Hand eines Laycocks, der bereits in Straubing war, Vater Jim konnte die Treffer seiner Jungs eingeben. 14 waren es am Ende für die Gastgeber, der Gast konnte vier Tore bejubeln.
RSC meets Walter Gretzky
Den beiden Spielen in Calgary gingen vier in und um Toronto sowie eines in Buffalo voraus. In Brantfort bei Toronto hatten die RSC-ler dann auch eine Begegnung der besonderen Art. Vor einem Spiel im Wayne Gretzky Sports Center marschierte plötzlich Walter Gretzy, Vater von “The Great One”, in die Kabine, weil er das “German Team” besuchen wollte. Die Kameras wurden gezückt und zahlreiche Erinnerungsfotos gemacht. Etwa zwei Stunden unterhielt sich der Vater der Eishockey-Legende Zeit mit den Niederbayern, zwei Stunden in denen alle viel Spaß hatten.
Toronto und Buffalo
Bereits am Tag nach ihrer Ankunft in Toronto schnürte der RSC Pillnach erstmals die Schlittschuhe, um gegen den Sudden Death Hockey Club anzutreten. Der Meister der Eishockey-Kreisliga Straubing hielt lange gegen den Teilnehmer an der Stadtmeisterschaft von Toronto-Nord gut mit. Das Spiel in der Lakeshore Lions Arena, dem Traininskomplex der Marple Leafs (NHL), der Toronto Marlies (AHL) und der Toronto Dolphins (Damen-Profiteam), endete mit einer 1:5-Niederlage der Deutschen. Am nächsten Tag wurde im gleichen Stadion gegen den Bovine Hockey Club gespielt. Hier behielt der Verein der Bar- und Club-Besitzer des Eintertainment-Districts in Toronto mit 9:2 die Oberhand. Torreich endete die nächste Partie: Green at Renton Oldtimers gegen RSC Pillnach Eisbären. Am Ende hatte sich das Altherrenteam der Ehemaligen aus Brantfort mit 15:11 durchgesetzt.
Die Lakeshore Lions Arena sollte dem RSC doch noch Glück bringen, denn dort wurde der einzige Sieg während der sechszehntägigen Reise eingefahren. Mit 4:2 bezwangen die Eisbären den Hot Wheels Hockey Club, ein weiteres Team aus der Stadtliga Toronto-Nord.
Die nächste Begegnung führte die Eisbären in die benachbarten Vereinigten Staaten von Amerika. In Buffalo warteten in den Holiday Twin Rinks Terry’s Bikes Hockey Club auf die Pillnacher. Das Oldtimer-Team bestreitet seine Spiele in der No Body Contact League Buffalo und konnte sich souverän mit 7:4 gegen die deutsche Mannschaft durchsetzen.
NHL, AHL und Stadtliga
Was wäre für Eishockey-Spieler und -Fans eine Kanadareise ohne Besuch eines NHL-Spieles wert? – Fast gar nichts, dachten sich auch die RSC-ler und so besuchten sie in Toronto im Air Canada Center die Begegnung der heimischen Maple Leafs gegen die Atlanta Trashers. Der Aufenthalt in den USA wurde genutzt, um das Spiel der Buffalo Sabres gegen die New York Rangers in der HSBC Arena zu sehen. Und auch in Calgary stand NHL-Hockey auf dem Programm, dieses Mal die Partie Calgary Flames gegen Minnesota Wild im Pengrowth Saddledome. Eine Klasse tiefer, in der AHL, spielen die Hamilton Bulldogs. Deren Heimspiel im Copps Colliseum gegen die Toronto Marlies ließen sich die RSC-ler ebenfalls nicht entgehen. In der Heimspielstätte der Marlies wurde dann auch eine Begegnung der Stadtliga Toronto-Nord besucht, dabei gab es ein Wiedersehen mit dem Bovine HC, der in dem Play-Offs gegen den Nachos HC antrat.
Und was natürlich bei einem Aufenthalt eines Eishockey-Verrückten in Toronto nicht fehlen darf, besuchten die Eisbären auch: Die Hockey Hall of Fame. Tausende von Ausstellungsstücke erzählen dort von der Geschichte der schnellsten Mannschaftssportart der Welt.
Schwedens Skip lachte
Nicht nur Eishockey spielten die Pillnacher in Nordamerika. In Calgary blieben die Schläger verpackt, dafür wurden die Curling-Steine ausgepackt. Auf Einladung von Bob Laycock ging es in den Calgary Curling Club, einem der besten der Welt. Nach einer Traingsstunde mit ihrem Gastgeber hatten die Eisbären die Möglichkeit das eben Erlernte in einem Spiel gegeneinander umzusetzen. Prominente Zuschauer hatte der RSC auch: Auf der Nebenbahn absolvierte das schwedische Nationalteam eine Trainingseinheit und deren Skip, Niklas Edin, genoss die Verrenkungen der neuen Curling-Kollegen. Auch die kanadische Silbermedaillien-Gewinnerin Carolyn Darbyshire hatte ihren Spaß beim Zuschauen, gab einige taktische Tipps und präsentierte stolz ihre Medaille. Bob Laycock war es auch, der den Niederbayern das “Garmisch der Rocky Mountains”, wie er Banff nennt, zeigte. Dort war Wandern und Schwimmen angesagt.
Und wer so viel Sport treibt, der will auch mal Sport im bequemen (Hallen)-Sessel im Air Canada Center erleben. NBA-Flair gab es bei der Begegnung zwischen den Toronto Raptors und den LA Clippers. Hinter die Geheimnisse des Lacrosse, ein dem Eishockey verwandten Sports, kamen die Niederbayern beim NLL-Spiel der Toronto Rock gegen die Calgary Roughnecks.